Schweizerische Vereinigung für Kleintiermedizin
Zecken bei Hunden und Katzen
Wie gefährlich ist der Zeckenbefall für Hunde und Katzen?
Sachgerechter Zeckenschutz ist für das Wohlbefinden und die Gesundheit von Tier UND Mensch wichtig! Zecken führen bei Hunden und Katzen nicht nur zu Hautirritationen und/oder Juckreiz.
Zecken spielen eine zentrale Rolle als Vektoren: Sie können Viren, Bakterien, Protozoen, Pilze und sogar Würmer übertragen. Sie können, vor allem bei Hunden, lebensbedrohliche Krankheiten übertragen wie Babesiose und Ehrlichiose oder, z.B. bei jungen Katzen, die Tularämie. Die Übertragung findet mit dem Stich- und Saugakt statt, wobei es viele Stunden bis Tage dauern kann, ehe es nach dem Stich der Zecke zu einer Übertragung von Erregern kommt.
Eine Zecke kann mehr als einen Erreger beherbergen, so dass sich unter Umständen klinische Anzeichen ergeben, die für das Vorliegen einer einzelnen Erkrankung untypisch sind; sie können auftreten, solange ein Zeckenbefall noch offensichtlich ist oder aber deutlich später.
Der eigentliche Zeckenstich hat für die Tiere meist wenig Folgen.
Nur bei schwerem Zeckenbefall und unter bestimmten Umständen kann das Blutsaugen bei Hund oder Katze eine Blutarmut verursachen, oder es kann zu Sekundärinfektionen der Stichstellen kommen.
Von wann bis wann besteht Ansteckungsgefahr?
Aktiv sind die Blutsauger je nach Art fast das ganze Jahr über. Zeckenhauptsaison ist März bis November. Der Holzbock und die Igelzecke kommen gehäuft im Frühjahr und Herbst vor. Vom Februar bis Dezember findet man die Auwaldzecke besonders in der Westschweiz. Die braune Hundezecke kommt im Tessin und in der Westschweiz, selten in der übrigen Schweiz, vor. Sie kann nördlich der Alpen auch in warmen Innenräumen (z.B. von Hundeheimen) überleben.
Was kann passieren?
Sind die Zecken auf dem Tierkörper unbemerkt geblieben, hat dabei eine Erregerübertragung stattgefunden und kommt es zu einer klinischen Erkrankung, gestaltet sich die Diagnose der Krankheitsursache mitunter schwieriger, da die Symptome stark variieren und recht unspezifisch sein können. Hier ist es wichtig, durch eine ausführliche Aufnahme der Vorgeschichte die Wahrscheinlichkeit eines früheren Zeckenbefalls zu beurteilen.
Ist zudem die Infektion wenig bekannt, so ist auch deren Erkennung schwieriger. Bei einem Erreger, der milde Symptome verursacht, können Infektionen über längere Zeit unentdeckt bleiben. Bei Erregern mit schweren klinischen Folgen müssen möglichst schnell eine Diagnose abgesichert und Tierärzteschaft, Tierhalter und Bevölkerung informiert werden.
Bei Fragen kontaktieren Sie uns bitte direkt! Wir beantworten Ihre Fragen und beraten Sie gerne ausführlich.
Martin Hejl
Kleintierpraxis in Frauenfeld